Kunst im Wiederaufbau
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SKLAD

SKLAD (Depot) ist ein unabhängiger, nicht-kommerzieller Kunstraum in Suchum/i, Abchasien¹. Er entsteht im Herbst 2015, als die Kuratorinnen Asida Butba und Tanya Ergunova, die zuvor am Projekt Curator’s Initiative teilgenommen haben, zusammen mit Kunstschaffenden in einem ehemaligen Kulissendepot im Stadtzentrum einen Ausstellungsraum einrichten. In der Folge sichert artasfoundation mit teilweiser Unterstützung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) die laufende Finanzierung und trägt mit Ausstellungen, Workshops und Vorträgen zum Programm des SKLAD bei (Conversation Pieces). Ziel von artasfoundation ist es, mit einem Raum für künstlerische Interventionen, Debatten, Filmvorführungen und Workshops den kulturellen und zivilgesellschaftlichen Dialog und Austausch zu fördern.

Inzwischen sind die Betreiber*innen des Kunstraumes in einer Organisation, dem Fund Aamta, zusammengeschlossen und bieten neben der Kooperation mit internationalen Künstlern*innen auch einheimischen Kunstschaffenden eine Plattform. Regelmässig finden Filmvorführungen und Diskussionsveranstaltungen statt. Insgesamt möchte das vom SKLAD organisierte Programm nach eigenen Worten „einen Rahmen für kulturelles und künstlerisches Schaffen bieten und den Dialog darüber fördern. Es möchte zu gesellschaftlichen Debatten sowie zur Entwicklung der Kunstszene in Abchasien beitragen, das Bewusstsein für die Region schärfen und den internationalen Austausch fördern“.

Seit 2017 lädt artasfoundation Künstler*innen des SKLAD in Suchum/i zur Summer School for Art ein, einem Workshop, in dem sie mit Kunststudierenden aus Chisinau (Rep. Moldau), Poznan (Polen) und Zürich (Schweiz) zusammenarbeiten. Er findet alternierend an einem dieser vier Orte statt. Ebenfalls 2017 beginnt SKLAD mit einem Residency-Programm, für das sich internationale Künstler*innen, Kurator*innen und Forscher*innen bewerben können. 2019 zieht SKLAD vom Kulissendepot in ein leerstehendes Geschoss des zentral gelegenen Fabrikgebäudes Sukhum Pribor um.

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Summer School for Art 2019

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Dagmar Reichert

Im Oktober 2019 treffen sich Kunststudierende aus Chisinau, Zürich und Suchum/i zur diesjährigen Summer School for Art am Schwarzen Meer in Abchasien¹. Die insgesamt 30-köpfige Gruppe verbringt eine Woche mit gemeinsamer künstlerischer Arbeit im Bergdorf Tschkhurtol / Chkhortoli und die zweite Woche mit Lektionen von Dozent*innen aus den verschiedenen Regionen in Suchum/i.

Im Jahr 1915 stellte Kasimir Malewitsch sein erstes Schwarzes Quadrat aus und Alexander Rodtschenko malte Kompositionen mit Lineal und Zirkel. Russland stand an der Spitze der künstlerischen Avantgarde. Wie kann es sein, dass sich heute die meisten Kunstschulen in Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion auf figurative und akademische Malerei konzentrieren? Diese Frage stellen drei Dozent*innen aus Abchasien den 26 Kunststudierenden im Kunstraum SKLAD in Suchum/i.

Der SKLAD ist aus seinen früheren Räumlichkeiten ausgezogen und baut in einer Fabrik, die einstmals die Kügelchen für die Kugelschreiber der Sowjetunion herstellte, einen neuen Ort für junge Menschen auf. Ein Experiment in Selbstorganisation und eine neue Möglichkeit für Ausstellungen, Debatten, Firmengründungen, Partys und Konzerte. Nun wurde der neue Raum durch die Aktivitäten der Kunststudierenden eröffnet. Davor, im ersten Teil der insgesamt zweiwöchigen Summer School, welche die Kunsthochschule Zürich mit Hilfe des Netzwerks von artasfoundation in Abchasien organisiert, haben sich die Teilnehmenden bei gemeinsamen Projekten in einem kleinen Dorf in den Vorbergen des Kaukasus kennengelernt und Freundschaften geschlossen.

Aber was ist nun mit Malewitschs Erbe? Als die Sowjetunion nach 1922 mit aller Macht einen Agrarstaat in einen Industriestaat transformierte, wurde die Kunst beauftragt, diese Entwicklung zu unterstützen. Aus diesem Beispiel für Wechselwirkungen zwischen der Vorstellung davon, „was Kunst ist“ und dem sozio-politischen Kontext konnten die Teilnehmenden die Frage mit nach Hause nehmen: Wie steht es mit dieser Wechselwirkung in der eigenen Gesellschaft?

Ort und Jahr
Suchum/i, Tschkhurtol, 2019

Projektleitung
Dagmar Reichert (artasfoundation, ZHdK)
Jörg Scheller (ZHdK)

Leitung in Suchum/i
Nasta Agrba (SKLAD)

Partnerorganisationen
SKLAD, Suchum/i
Oberliht Verein, Chisinau
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)

Summer School for Art 2018

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Foto: Thomas Bühlmann

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Foto: Thomas Bühlmann

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Thomas Bühlmann

Nachdem die Künstler des SKLAD im vergangenen Jahr erstmals an der Summer School in Chisinau teilgenommen hatten, sind sie Gastgeber der Neuauflage im Oktober 2018. Für eine Woche kommen vier Künstlern aus Moldawien und zwölf Kunststudent*innen aus Zürich nach Suchum/i. Gemeinsam besuchen alle die Vorträge von Dozent*innen aus Suchum/i (Adgur Dsitsaria, Madina Chkotua), Moldawien (Vladimir Uz) und Zürich (Jörg Scheller und Dagmar Reichert) und die örtliche Kunsthochschule (unter der Leitung von Amiran Adleba) und sie hören von der Schweizer Gastdozentin Mara Züst etwas über die Produktion von Fanzines. An den Nachmittagen arbeiten sie unabhängig in kleinen gemischten Teams an verschiedenen öffentlichen Orten in Suchum/i. Dann, am letzten Tag, besucht die gesamte Gruppe einen Ort nach dem anderen, um die entstandenen Werke zu sehen, zu geniessen und zu diskutieren.

Ort und Jahr
Suchum/i, 2018

Projektleitung
Dagmar Reichert (artasfoundation, ZHdK)
Jörg Scheller (ZHdK)

Leitung in Suchum/i
Nasta Agrba (SKLAD)

Partnerorganisationen
SKLAD, Suchum/i
Oberliht Association, Chisinau
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)

Summer School for Art 2017

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Dagmar Reichert

Im Juni 2017 treten Künstler*innen und Kuratoren*innen aus Suchum/i der internationalen Summer School for Art bei, die von Jörg Scheller, einem Dozenten der Kunsthochschule Zürich (ZHdK), ein Jahr zuvor als Kooperation zwischen Kunsthochschulen und Kunstinitiativen aus Zürich, Poznan und Chisinau gestartet worden ist.

Die Summer School for Art wird jedes Jahr von einer der Partnerorganisationen in Chisinau, Poznan, Suchum/i oder Zürich durchgeführt. Jede Organisation entsendet fünf bis sechs Studierende oder junge Künstler*innen und zwei Dozierende oder erfahrene Kunstschaffende für einen Zeitraum von zehn Tagen in das Projekt. Das Programm beinhaltet gemeinsames praktisches Arbeiten an Kunstprojekten sowie Workshops, Vorlesungen und Diskussionen. Letztere befassen sich hauptsächlich mit Fragen der zeitgenössischen Kunstproduktion und den Beziehungen zwischen Kunst, Kritik und Zivilgesellschaft. Die Summer School for Art will diese Fragen multiperspektivisch angehen, indem sie exemplarisch die gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen in West-, Mittel- und Osteuropa berücksichtigt.

artasfoundation ist es ein Anliegen, auch Kunstschaffende aus Suchum/i in diesen Austausch einzubeziehen und ihnen die Möglichkeit zu besserer internationaler Einbindung zu geben.

Ort und Jahr
Chisinau, Rep. Moldau, 2017

Projektleitung
Dagmar Reichert (artasfoundation, ZHdK)
Jörg Scheller (ZHdK)

Leitung in Chisinau
Oberliht Association, Chisinau

Partnerorganisationen
SKLAD, Suchum/i
Oberliht Association, Chisinau
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)

SKLAD Filmfestival Brave 2017

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Foto: artasfoundation

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Foto: artasfoundation

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Foto: artasfoundation

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Foto: artasfoundation

Das SKLAD Filmfestival Brave findet Anfang Oktober 2017 in Suchum/i, Abchasien¹, statt. Es zeigt an drei Tagen eine Auswahl von internationalen Filmproduktionen verschiedener Genres (Kinder-, Jugend-, Dokumentar-, Kurz- und Kunstfilm), die ein gemeinsames Element verbindet: eine starke weibliche Hauptrolle. Die Filme werden anmoderiert und im Anschluss in einer kleinen Publikumsdiskussion besprochen. Auf besonderes Interesse stiess der Film Leymah Gbowee – The Dream von Errol Morris.

Programm
Film Leymah Gbowee – The Dream

Ort und Jahr
Suchum/i, 2017

Projektleitung
Asida Butba (SKLAD)
Olivia Jaques (artasfoundation)

Partnerorganisation
SKLAD, Suchum/i

¹artasfoundation betont, dass die Nutzung von Bezeichnungen und Namen, besonders im Hinblick auf die Konfliktregionen, nicht als Anerkennung oder Nichtanerkennung durch die Stiftung ausgelegt werden sollen. Sie haben in diesem Zusammenhang keinerlei politische Konnotationen.