Aktuell

Gesprächsreihe Art in Conflict – Gessnerallee Zürich
Mittwoch, 18. Juni 2025, 17.30 Uhr
Stall 6, Gessneralle 6, Zürich & Zoom
Theater als Motor für politische Befreiung
mit Iman Aoun (Theatermacherin) und Toni Shapiro-Phim (Direktorin des Programms für Kunst und Friedensförderung und Vorsitzende des minor Creativity, the Arts and Social Transformation, Brandeis Universität)
Was kann Kunst in von Kriegen betroffenen Regionen bewirken? Wie engagieren sich Kunstschaffende für menschliche Begegnung und friedliche Konfliktbearbeitung? artasfoundation wird immer wieder mit solchen grundlegenden Fragen konfrontiert. Die Reihe Art in Conflict widmet sich diesen Fragen in einem Austausch zwischen Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen. In Form von Tischgesprächen, moderiert vom artasfoundation-Team, werden spezifische Themen aufgegriffen, die sowohl auf praktischen Erfahrungen als auch auf theoretischen Überlegungen basieren.
Im Zentrum des Abends steht der Austausch zwischen einer Theatermacherin und einer Forscherin mit Verwurzelung im Tanz, die über die Schnittstelle von Menschenrechten und Kunst sprechen. Der begleitende Text Performance. A conversation between Iman Aoun and Toni Shapiro-Phim widmet sich in einem Interview der Frage, was Drama und künstlerisches Arbeiten in traumatischen Kontexten besonders auszeichnet.
Eine spontane Teilnahme vor Ort ist jederzeit möglich. Mit vorgängiger Anmeldung ist eine Teilnahme via Zoom möglich. Eintritt frei.
Für die Veranstaltung am 18. Juni bitte hier anmelden!
Die Veranstaltung ist Teil einer monatlichen Reihe, die das ZKF – eine Initiative von artasfoundation und ZHdK – gemeinsam mit dem Theater Gessnerallee durchführt. Hier abonniert ihr das Programm von Art in Conflict und bleibt regelmässig informiert.
Unterstützt durch die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia
Weitere Termine:
Mittwoch, 24. September 2025 17.30 Uhr
Mittwoch, 15. Oktober 2025 17.30 Uhr
Mittwoch, 26. November 2025 17.30 Uhr
Mittwoch, 17. Dezember 2025 17.30 Uhr
Mittwoch, 14. Januar 2026 17.30 Uhr
Living Room – Raum für Künstler*innen, Organisationen und Gemeinschaften
Der Living Room ist ein gemeinsamer Raum für vertriebene Gemeinschaften aus Bergkarabach, armenische Künstler*innen sowie internationale Kulturschaffende, die in verschiedenen Formen zusammenarbeiten. Neben den von artasfoundation organisierten Aktivitäten beherbergt der Raum auch andere Projekte, die einen Ort zum Arbeiten benötigen. Die Räumlichkeit ist für Kunstschaffende, Organisationen und Gemeinschaften zugänglich, die sich mit sozialer Transformation beschäftigen und einen Raum suchen zum Üben, Proben, Zusammenkommen, Austauschen, Aufführen oder einfach, um sich zu treffen.
Anfrage zur Raumbuchung
Vom 6. bis 10. Mai 2025 organisiert der Living Room bereits zum zweiten Mal das Art and Social Transformation Lab. Wir laden lokale Künstler*innen, Kunstpädagog*innen, Kulturmanager*innen und Forschende ein, die sich mit Kunst und sozialem Wandel beschäftigen. In einem fünftägigen Labor werden Projektideen entwickelt und Ansätze zum künstlerischen Engagement für soziale Gerechtigkeit und eine friedliche Zukunft ausgelotet.


Anmeldung für neuen CAS Weiterbildungskurs offen!
Der CAS Arts and International Cooperation konzentriert sich auf das Potenzial der Künste, Prozesse der sozialen Veränderung und der Friedensbildung zu unterstützen. Er legt Wert auf eine faire und achtsame internationale und interkulturelle Zusammenarbeit. Das Programm bringt eine internationale Gruppe von Teilnehmer*innen zusammen. Dazu gehören Fachleute aus der künstlerischen Praxis, Friedensaktivist*innen, Projektmanager*innen von international tätigen Organisationen und visionäre Menschen – alle aus unterschiedlichen geopolitischen Kontexten. Durch eine Studienreise mit Projektbesuchen vor Ort erhalten die Teilnehmer*innen Einblick in aktuelle Kunstprojekte in fragilen Kontexten. Sie reflektieren diese Projekte anhand von Ansätzen und Konzepten aus der aktuellen Literatur und schliessen mit einer betreuten Zertifikatsarbeit ab, die sich auf ein individuelles Projekt oder einen Arbeitskontext bezieht.
Das CAS ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und der artasfoundation im Rahmen des Zentrums für Kunst und Friedensförderung (ZKF) seit 2016.
Weitere Infos und Anmeldung
Rundbrief
Aus dem aktuellen Rundbrief
Es ist unmöglich, dieselbe Person zu bleiben, nachdem man einen Konflikt erlebt hat. Dasselbe gilt, wenn man Freund*in, Kolleg*in oder Partner*in eines Menschen ist, der Gewalt durchlebt. Es gibt Schlüsselerlebnisse, die ein Leben verändern können. Die Erkenntnis, dass wir trotz der Illusion, isoliert voneinander zu leben – geschützt zu sein in unserem scheinbar einfachen, konfliktfreien und von Alltagsfragen überlagerten Leben – die Erkenntnis, dass wir dennoch mit anderen verflochten sind, ist zweifellos einer dieser Wendepunkte.
Nicht nur Individuen lernen – auch Institutionen tun es. Sie lernen, Nicht-Linearität zuzulassen, oft durch kritisches Auseinandersetzen mit Unsicherheit im Prozess stetiger Neuerfindung, um mit den zunehmenden Einschränkungen der internationalen Förderung und den politischen Restriktionen umgehen zu können. Dabei entwickeln sie sich nicht zwingend traditionell hierarchisch, sondern auch in horizontalen Strukturen, in denen „Verlernen” eine herausfordernde, kreative Übung ist.
Solche transformativen institutionellen Veränderungen hin zu kollaborativen Modellen wie der Soziokratie haben, wenn erfolgreich, das Potenzial, das Tätigkeitsfeld stark zu beeinflussen – insbesondere, aber nicht ausschliesslich, in fragilen Kontexten. Im Kunstbereich werden institutionelle Praktiken seit Langem durch die Regeln und Mechanismen der Wirtschaft geprägt. Selbst die Sprache von Institutionen ist stark durch ökonomische, militärische und politische Rahmenbedingungen beeinflusst – und steht damit im klaren Widerspruch zum künstlerischen Bedürfnis nach Offenheit und Dynamik. Dies trägt zur Marginalisierung künstlerischer Praktiken in den Bereichen von Mediation, Friedensförderung und sozialer Transformation bei. Wenn man versucht, Kunst denselben Logiken zu unterwerfen wie andere Disziplinen, führt das zwangsläufig zu unbefriedigenden Ergebnissen. Der wiederholte Versuch, künstlerische Institutionen diesen Rahmen anzupassen, ist und bleibt ein verlorener Kampf, weil er auf einem falschen Grundgedanken beruht: dem Vergleich des Unvergleichbaren.
Bei artasfoundation üben wir uns täglich darin, diese Offenheit, Mehrdeutigkeit und das Nichtmessbare von Kunst und ihrer Wirkung auszuhalten – und Verbundenheit und natürliche Entwicklung höher zu werten als wirtschaftliche Kriterien.
Archiv Rundbriefe
Rundbrief Oktober 2024
Rundbrief Mai 2024
Rundbrief November 2023
Rundbrief Mai 2023
Rundbrief November 2022
Rundbrief Mai 2022
Rundbrief November 2021
Rundbrief Mai 2021
Rundbrief November 2020
Rundbrief April 2020
Rundbrief November 2019
Rundbrief Mai 2019
Rundbrief Oktober 2018
Rundbrief Mai 2018
Rundbrief November 2017
Rundbrief Mai 2017
Rundbrief November 2016
Rundbrief Mai 2016
Rundbrief November 2015
Rundbrief Mai 2015
1artasfoundation betont, dass die Nutzung von Bezeichnungen und Namen, besonders im Hinblick auf die Konfliktregionen, nicht als Anerkennung oder Nichtanerkennung durch die Stiftung ausgelegt werden sollen. Sie haben in diesem Zusammenhang keinerlei politische Konnotationen.