Aktuell


Gesprächsreihe Art in Conflict
Gessnerallee Zürich 

Mittwoch, 15. Oktober 2025, 17.30 – 19.00 Uhr 
Stall 6, Gessnerallee 6, Zürich & Zoom 
Live-Übertragung in die Mediathek der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel, Freilager-Platz 1, Münchenstein, 8. OG

Umbrüche als Raum für Kunst – Stimmen aus Syrien und Serbien 
mit Abdullah Alkafri (Ettijahat – Independent Culture) und Milan Vračar (Kulturanova), online zugeschaltet

Was kann Kunst in von Krisen betroffenen Regionen bewirken? Wie engagieren sich Kunstschaffende für menschliche Begegnung und friedliche Konfliktbearbeitung und was sind Bedingungen für diese Arbeit? Die Reihe Art in Conflict widmet sich grundlegenden Fragen der internationalen Friedensarbeit in einem Austausch mit unterschiedlichen Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen. In Form von Tischgesprächen mit jeweils zwei Gästen, werden spezifische Themen dieser Arbeit aufgegriffen, die sowohl auf praktischen Erfahrungen als auch auf theoretischen Überlegungen basieren. Die Gespräche werden moderiert vom Team der artasfoundation, der Schweizer Stiftung für Kunst in Konfliktregionen, die seit 2012 Kunstprojekte initiiert und organisiert. 

Syrien und die arabische Welt stehen an einem historischen Wendepunkt – aber auch europäische Länder wie Serbien erleben derzeit tiefgreifende Veränderungen. Es ist ein Moment grosser Ungewissheit, der ebenso zu neuen Formen von Unterdrückung und Konflikt führen kann wie aber auch die Chance bietet, gerechtere und demokratischere Strukturen aufzubauen. 
Mit Abdullah Alkafri und Milan Vračar sprechen wir über Umbrüche in Serbien und Syrien sowie über weiterreichende Dynamiken in der arabischen Welt und in Osteuropa. Im Fokus steht die Rolle von Kunst und Kultur im gesellschaftlichen Wandel: Wie können sie Räume für Dialog, Widerstand und neue Visionen eröffnen?

Eine spontane Teilnahme vor Ort ist jederzeit möglich. Mit vorgängiger Anmeldung ist eine Teilnahme via Zoom möglich. Eintritt frei. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

Für die Veranstaltung am 15. Oktober bitte hier anmelden!

Die Veranstaltung ist Teil einer monatlichen Reihe, die das ZKF – eine Initiative von artasfoundation und ZHdK – gemeinsam mit dem Theater Gessnerallee durchführt. Hier abonniert ihr das Programm von Art in Conflict und bleibt regelmässig informiert. 


Weitere Termine: 

Mittwoch, 26. November 2025, 17.30 Uhr
Friedensarbeit zwischen Bühne und Forschung 
mit Diana Rojas und Chimène Costa

Mittwoch, 17. Dezember 2025, 17.30 Uhr
Gemeinsame Visionen – Fotografie als Kollaboration
mit Sadia Marium und Tiffany Fairey 

Mittwoch, 14. Januar 2026, 17.30 Uhr
Jenseits staatlicher Strukturen – selbstorganisierte Kulturnetzwerke
mit Vigen Galstyan und Yifei Chen

Workshop: Connecting Communities & Cultures mit Chimène Costa 
Art in Conflict – Practice 

artasfoundation erweitert die Gesprächsreihe Art in Conflict um ein praxisorientiertes Format: Workshops, Lesungen und Screenings ermöglichen Austausch, Vertiefung und künstlerische Experimente in (Post-)Konflikt-Kontexten. Chimène Costa führt uns vom 28.–30. November 2025 in Tanz- und Performance-Methoden ein, die auf Storytelling, Körperarbeit und Gemeinschaft basieren. Im Workshop entdecken wir ihre Methoden, die Tanz, traditionelle Lieder und performative Übungen verbinden, um persönliche Erfahrungen und kollektive Geschichten sichtbar und erfahrbar zu machen. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Die Teilnahme ist kostenlos.

Fr 28. November, 19.00 Uhr 
Kennenlernen, artasfoundation Büro 

Sa 29. November, 10.00 Uhr – 17.00 Uhr 
Workshop, Maxim Theater Zürich 

So 30. November, 10.00 Uhr – 17.00 Uhr 
Workshop, Maxim Theater Zürich

Anmeldung bis 24. November 2025: claudia.barth@artasfoundation.ch
 


Anmeldung für neuen CAS Weiterbildungskurs offen!

Der CAS Arts and International Cooperation konzentriert sich auf das Potenzial der Künste, Prozesse der sozialen Veränderung und der Friedensbildung zu unterstützen. Er legt Wert auf eine faire und achtsame internationale und interkulturelle Zusammenarbeit. Das Programm bringt eine internationale Gruppe von Teilnehmer*innen zusammen. Dazu gehören Fachleute aus der künstlerischen Praxis, Friedensaktivist*innen, Projektmanager*innen von international tätigen Organisationen und visionäre Menschen – alle aus unterschiedlichen geopolitischen Kontexten. Durch eine Studienreise mit Projektbesuchen vor Ort erhalten die Teilnehmer*innen Einblick in aktuelle Kunstprojekte in fragilen Kontexten. Sie reflektieren diese Projekte anhand von Ansätzen und Konzepten aus der aktuellen Literatur und schliessen mit einer betreuten Zertifikatsarbeit ab, die sich auf ein individuelles Projekt oder einen Arbeitskontext bezieht.

Das CAS ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und der artasfoundation im Rahmen des Zentrums für Kunst und Friedensförderung (ZKF) seit 2016.

Weitere Infos und Anmeldung

Rundbrief

Aus dem aktuellen Rundbrief

Es ist unmöglich, dieselbe Person zu bleiben, nachdem man einen Konflikt erlebt hat. Dasselbe gilt, wenn man Freund*in, Kolleg*in oder Partner*in eines Menschen ist, der Gewalt durchlebt. Es gibt Schlüsselerlebnisse, die ein Leben verändern können. Die Erkenntnis, dass wir trotz der Illusion, isoliert voneinander zu leben – geschützt zu sein in unserem scheinbar einfachen, konfliktfreien und von Alltagsfragen überlagerten Leben – die Erkenntnis, dass wir dennoch mit anderen verflochten sind, ist zweifellos einer dieser Wendepunkte.

Nicht nur Individuen lernen – auch Institutionen tun es. Sie lernen, Nicht-Linearität zuzulassen, oft durch kritisches Auseinandersetzen mit Unsicherheit im Prozess stetiger Neuerfindung, um mit den zunehmenden Einschränkungen der internationalen Förderung und den politischen Restriktionen umgehen zu können. Dabei entwickeln sie sich nicht zwingend traditionell hierarchisch, sondern auch in horizontalen Strukturen, in denen „Verlernen” eine herausfordernde, kreative Übung ist.

Solche transformativen institutionellen Veränderungen hin zu kollaborativen Modellen wie der Soziokratie haben, wenn erfolgreich, das Potenzial, das Tätigkeitsfeld stark zu beeinflussen – insbesondere, aber nicht ausschliesslich, in fragilen Kontexten. Im Kunstbereich werden institutionelle Praktiken seit Langem durch die Regeln und Mechanismen der Wirtschaft geprägt. Selbst die Sprache von Institutionen ist stark durch ökonomische, militärische und politische Rahmenbedingungen beeinflusst – und steht damit im klaren Widerspruch zum künstlerischen Bedürfnis nach Offenheit und Dynamik. Dies trägt zur Marginalisierung künstlerischer Praktiken in den Bereichen von Mediation, Friedensförderung und sozialer Transformation bei. Wenn man versucht, Kunst denselben Logiken zu unterwerfen wie andere Disziplinen, führt das zwangsläufig zu unbefriedigenden Ergebnissen. Der wiederholte Versuch, künstlerische Institutionen diesen Rahmen anzupassen, ist und bleibt ein verlorener Kampf, weil er auf einem falschen Grundgedanken beruht: dem Vergleich des Unvergleichbaren.

Bei artasfoundation üben wir uns täglich darin, diese Offenheit, Mehrdeutigkeit und das Nichtmessbare von Kunst und ihrer Wirkung auszuhalten – und Verbundenheit und natürliche Entwicklung höher zu werten als wirtschaftliche Kriterien.

1artasfoundation betont, dass die Nutzung von Bezeichnungen und Namen, besonders im Hinblick auf die Konfliktregionen, nicht als Anerkennung oder Nichtanerkennung durch die Stiftung ausgelegt werden sollen. Sie haben in diesem Zusammenhang keinerlei politische Konnotationen.