Kunst im Wiederaufbau
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Art Works

Art Works ist ein Einführungskurs in Expressive Arts / Intermedialer Kunsttherapie für Lehrer*innen, die in Abchasien1 mit Kindern und Jugendlichen aus schwierigen Familienverhältnissen arbeiten. Der ungeklärte Status der Region erschwert es den Bewohner*innen, sich beruflich weiterzubilden. Aus der konkreten Nachfrage lokaler Lehrkräfte entsteht in der Folge dieses Kursangebot, das von externen Fachspezialistinnen geleitet wird.

Expressive Arts / Intermediale Kunsttherapie ist eine kunstbasierte Methode zur Stärkung von Menschen in ihrer Entwicklung und zur Förderung ihrer Resilienz. Sie wird auch in der Arbeit mit Gruppen angewandt.

Zuerst planen wir nur einen achtmonatigen Kurs, bestehend aus zwei Workshops vor Ort und Online-Supervisionssitzungen. Nach dessen Durchführung (Art Works I) wird klar, dass auch die Schulen, Sonderschulen und Kindergärten, in denen die Kursteilnehmer*innen tätig sind, ein Interesse haben, diesen Ansatz kennenzulernen. In einem Folgeprojekt (Art Works II) werden daher Anschauungs- und Probelektionen für Expressive Arts / Intermediale Kunsttherapie an diesen Institutionen selbst durchgeführt. Dabei können die Dozierenden auch auf die jeweiligen institutionellen Rahmenbedingungen eingehen. In einem nächsten Schritt geht es nun darum, diesen kunstbasierten Ansatz generell in die Ausbildung von Lehrkräften in Abchasien zu integrieren.

 

Art Works II

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Olivia Jaques

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Foto: Olivia Jaques

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Foto: Olivia Jaques

Im April 2023 findet in Abchasien1 der zweite Teil des Projektes Art Works statt, die Anwendung des Ansatzes der Expressive Arts / Intermediale Kunsttherapie in den Schulen, Sonderschulen und Kindergärten, in denen die Teilnehmer*innen des ersten Projektteiles (Art Works I) tätig sind. Sie erfolgt in der konkreten Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen dieser Bildungsinstitutionen sowie in Vorbereitungs- und Nachgesprächen mit unseren Expert*innen.

Im Vorfeld sind wir ob der angespannten politischen Situation unsicher, ob für Schweizer*innen die Einreise nach Abchasien möglich sein würde, und wir ersuchen nur eine der Dozentinnen von Art Works I, die Kunsttherapeutin Varvara Sidorova, den Workshop zu leiten. Sie führt ihn zusammen mit ihren Assistentinnen durch.

Im Endeffekt ist die Einreise für unsere Teammitglieder dann doch möglich und wir dürfen dabei sein und beobachten, wie sich in fünf verschiedenen Bildungsorganisationen insgesamt mehr als 30 Lehrkräfte durch Anschauungslektionen und durch Probelektionen unserer „alten“ Teilnehmer*innen von Art Works I ein Bild von den Methoden der Expressive Arts / Intermediale Kunsttherapie machen. Wir diskutieren mit den Leitungspersonen, wie diese Ansätze ins reguläre Programm ihrer Schulen einfliessen kann. Die Evaluation des Projektes zeigt, dass innerhalb der Institutionen eine Offenheit für kunstbasierte Arbeitsweisen entstanden ist. Nun liegt es an den Teilnehmer*innen von Art Works I und II, diese Spielräume zu nutzen.

Ort und Jahr
Suchum/i, 2023

Teilnehmende
Zwanzig Lehrer*innen aus dem Zentrum Panorama für Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen, dem Jugendhaus Suchum/i, der örtlichen Schule Alashara und aus zwei Kindergärten

Dozierende
Varvara Sidorova (Expressive Arts Therapy an der Moskauer Staatlichen Universität für Psychologie und Pädagogik)
Marina Smirnova (Expressive Arts Therapy am Artdom Art Therapy Center, Moskau)
Yulia Talyzina (Expressive Kunsttherapie am Artdom Art Therapy Center, Moskau)
Oksana Novikova (Expressive Kunsttherapie im Artdom Art Therapy Center, Moskau)
Yulia Levina (Expressive Kunsttherapie im Artdom Art Therapy Center, Moskau)

Projektleitung
Nasta Agrba (SKLAD)
Dagmar Reichert (artasfoundation)
Olivia Jacques (artasfoundation)

Partnerorganisationen
SKLAD Sukhum/i
Sukhum/i Youth House
Panorama Center, Sukhum/i

Finanzieller Beitrag
Thomas Abegg Foundation

Art Works I

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Foto: Regula Langemann

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Foto: Regula Langemann

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Foto: Regula Langemann

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Foto: Regula Langemann

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Foto: Regula Langemann

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Foto: Annatina Strub

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Foto: Varvara Sidorova

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Foto: Regula Langemann

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Foto: Regula Langemann

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Foto: Dagmar Reichert

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An diesem achtmonatigen Einführungskurs in Expressive Arts / Intermediale Kunsttherapie nehmen zwölf Pädagog*innen (19 bis 54 Jahre alt) teil, die in Abchasien1 mit Kindern und Jugendlichen aus schwierigen Familienverhältnissen arbeiten. Der Kurs wird von einer Dozentin aus Moskau, Varvara Sidorova, und einer Dozentin aus Basel, Annatina Strub, geleitet und besteht aus zwei einwöchigen Workshops im Oktober 2021 und Januar 2022 in Suchum/i sowie aus einer Serie von Supervisionsgesprächen mit den beiden Dozentinnen. Er schliesst mit einer praktischen und theoretischen Prüfung.

In den Workshops erproben die Teilnehmer*innen die Methoden der Expressive Arts / Intermedialen Kunsttherapie vor allem durch eigene praktische Tätigkeit. Damit erfahren sie an sich selbst, was sie später mit ihren Schülerinnen und Schülern anwenden können.

Für die Dozierenden und Organisatorinnen des Kurses ist es eindrücklich zu sehen, welche Veränderung die Workshops bei den teilnehmenden abchasischen Lehrkräften bewirken. In einem Film über das Projekt berichten auch die Teilnehmenden von diesen Veränderungen. Es scheint, als würde eines der Prinzipien des Expressive-Arts-Ansatzes, nämlich „Low skill, high sensitivity“, Türen öffnen, um in die eigene Kreativität zu vertrauen, sich daran zu freuen und sich zu stärken.

Ort und Jahr
Abchasien, Suchum/i, 2021–2022

Teilnehmende
Zwölf Lehrerinnen des Zentrums Panorama für Kinder aus sozial schwachen Familien des Jugendhauses Suchum/i sowie der dortigen öffentlichen Schule Nr. 1.

Dozierende
Varvara Sidorova (Expressive Arts Therapy an der Moscow State University of Psychology and Education)
Annatina Strub (Expressive Arts Therapist MA, Villa Blu, Binningen)

Projektleitung
Nasta Agrba (SKLAD)
Dagmar Reichert (artasfoundation)

Partnerorganisationen
SKLAD Suchum/i
Jugendhaus Suchum/i

Finanzieller Beitrag
Thomas Abegg Foundation

¹artasfoundation betont, dass die Nutzung von Bezeichnungen und Namen, besonders im Hinblick auf die Konfliktregionen, nicht als Anerkennung oder Nichtanerkennung durch die Stiftung ausgelegt werden sollen. Sie haben in diesem Zusammenhang keinerlei politische Konnotationen.