Tskaltubo Art Festival
Das Tskaltubo Art Festival ist ein multi-disziplinäres Kunstfestival, das 2013 von artasfoundation gemeinsam mit der IDP Women’s Association of Tskaltubo ins Leben gerufen wurde. Es findet jährlich im Herbst in Tskaltubo in der Provinz Imeretien in Westgeorgien statt. Tskaltubo ist ein in der Sowjetzeit berühmt gewordener Thermalkurort, der bis heute ca. 4500 Menschen, die Abchasien¹ 1992/93 wegen des Krieges zwischen Georgien und Abchasien verlassen mussten. Sie sind hier in ehemaligen Sanatorien seit über 20 Jahren untergebracht.
Zwischen 2013 und 2017 leitet artasfoundation das Festival, ab 2017 wird die inhaltliche und organisatorische Verantwortung an die Partnerorganisation IDP Women’s Association of Tskaltubo übergeben.
Das Festival steht unter dem Motto Resort to Art – was so viel bedeutet wie Rückgriff auf die Kunst, aber auch die Erweiterung des Kurortes zu einem Ort für Kunst. Zentrale Elemente des Festivals sind die im Vorfeld stattfindenden Workshops, die von Künstler*innen aus Georgien und dem Ausland gemeinsam mit lokalen Kunstinitiativen und Schulen durchgeführt und in denen Teile des Festivalprogramms entwickelt werden. Hier lernen Jugendliche neue künstlerische Verfahren kennen, Anwohner*innen tauschen sich mit Kunstschaffenden aus und lokale Künstler*innen arbeiten gemeinsam mit nationalen und internationalen Künstler*innen.
Ziel des Projektes ist es, die Geflüchteten aus Abchasien in ihren Kompetenzen in Erscheinung treten zu lassen und sie in die Gesamtbevölkerung des Ortes und dessen zukünftige Entwicklung besser einzubinden. Durch ihre kulturelle Tätigkeit sollen sie zum Wiederaufbau des Tourismus beitragen und sich dabei auch andere Betätigungsfelder erschliessen. Ebenso soll das Festival das regionale Kulturschaffen fördern und die Vernetzung mit Tiflis und dem Ausland ermöglichen.
Tskaltubo Art Festival 2020
Das Festival in der georgischen Bäderstadt, die immer noch viele Vertriebene aus Abchasien beherbergt, steht allmählich auf eigenen Beinen! Im Frühjahr erreicht uns die erfreuliche Nachricht, dass seine Organisatorinnen, ein Dreier-Frauenteam aus Tskaltubo und Tiflis, nun selbst eine Finanzierung finden konnten. Im September 2020 geht das Festival, das auf ein heimisches Publikum ausgerichtet ist (mit Orientierung auf vorbereitende Workshops für einheimische Jugendliche) erfolgreich über die Bühne. Das Team von artasfoundation ist aufgrund des Pandemieausbruchs nicht in der Lage, nach Tskaltubo zu reisen. Umso mehr freuen wir uns, trotzdem einige digitale Beiträge beisteuern zu können: Stefanie Manthey macht für die Festivalbesucher in Tskaltubo per Video eine Mini-Führung im Basler Kunstmuseum. Das gleiche mit dem Künstler Albin Brun, der 2018 in Tskaltubo war: Er sendet mit einem Schwyzerörgeli-Musikstück einen Gruss an seine ehemaligen Workshopteilnehmer*innen.
Am Festivalwochenende (25.–27.9.) laden wir Künstler*innen, die früher mit uns nach Tskaltubo gereist waren, zu einer Tskaltubo-Party in unser Büro ein. Hier gibt die Schweizer Frauenband Peter Pana (Noemi Fricker und Jessica Gomes) ein Konzert, das live per Zoom nach Tskaltubo übertragen wird. Ob die Musik trotz der Übertragung so mitreissend war wie bei uns im Büro? Jedenfalls tanzten die Menschen in Tskaltubo dazu!
Ort und Jahr
Tskaltubo, 2020
Direktion des Festivals
Tamara Janashia, Irina Jorjadze und Lali Grigolava (IDP Women’s Association of Tskaltubo)
Virtuelle Beiträge aus der Schweiz
Stefanie Manthey, Kunstmuseum Basel
Albin Brun und Kristina Brunner
Peter Pana (Noemi Fricker und Jessica Gomes)
Tskaltubo Art Festival 2019
Das siebente Tskaltubo Art Festival findet am 4. und 5. Oktober 2019 statt. Seit 2017 liegt die Verantwortung für das Festival bei der IDP Women’s Association of Tskaltubo. artasfoundation beteiligt sich mit einem Theaterprojekt, das Ron Rosenberg und Barbara Ellenberger (artasfoundation) entwickelt haben. Zudem vermittelt artasfoundation die Tänzerin Meret Schlegel und den Tänzer Manel Salas, die mit Kindern in Workshops eine Tanzperfomance fürs Festival entwickeln. In einem zweiwöchigen Workshop mit Jugendlichen der Kunstschule entwickeln die Künstlerin Irine Jorjadze und der Künstler Tornike Chapodze aus Tiflis eine Ausstellung in den Räumen der Kunstschule. Wie jedes Jahr sind die Konzerte von Kindern an der Musikschule Teil des Festivalprogramms. Sie werden in diesem Jahr als Open-Air-Konzert anlässlich der Teilrenovation der Musikschule aufgeführt.
I Have A Dream – Ein Theaterprojekt von und mit Menschen aus Tskaltubo
Anfang September kommt der Regisseur Ron Rosenberg mit einem Konzept in der Tasche nach Tskaltubo: „Ich reiste in eine kleine Stadt am Rande der grossen historischen Schockwellen des Kalten Krieges und machte mich auf Spurensuche ...“ Er geht täglich durch den Ort, lernt Menschen kennen, sie kommen ins Gespräch, er fragt sie nach ihren Träumen, nach Träumen im Schlaf, nach Träumen fürs Leben und nennt das Stück, das sich aus diesen Begegnungen und Gesprächen entwickelt, I Have A Dream. „Die Stadt“ beginnt zu reden, nachzudenken, mitzusuchen, hinzuweisen. Es gibt Diskussionen, die Menschen engagieren sich, sie sind bereit, gemeinsam mit ihm eine Aufführung entstehen zu lassen. Egal ob das zum Beispiel Schüler*innen aus der Schule für Inklusion, Fussballspieler des lokalen 3. Liga Clubs, Menschen aus der Suppenküche oder Stadtbeamte in den Verwaltungen, Jugendliche der Kunstschule oder ein alter Schauspieler sind. Sie haben etwas zu sagen und freuen sich, gefragt zu werden und nach und nach verstehen sie, dass sie alle miteinander verbunden sind und kein Traum besser ist als der andere. Sie erleben ein hochkomplexes Gefüge von Gleichzeitigkeiten, das sowohl mit der Kultur des Landes, seiner Vergangenheit, seiner Gegenwart und möglichen Zukünften zu tun hat und mit der Art und Weise wie sie, diese interpretieren. Für seine Gesprächspartner*innen ist Ron Rosenberg ein Spiegel, vor dem die Teilnehmenden Gedanken formulierten, die immer wieder zu intensiven Diskussionen und überraschenden Einsichten führen. Das Projekt findet seine Mitte im offenen Dialog.
Selbstwirksamkeit erfahrbar machen ist eines der Ziele, das artasfoundation für das Projekt formuliert hat. Und tatsächlich ist eine der Schlüsselerfahrungen die, dass die Welt nicht gegeben ist, dass weder vergangene Erlebnisse noch Wünsche für die Zukunft sind wie sie sind, sondern im Gespräch gefunden und verhandelt werden. Dazu passt beispielsweise die Geschichte einer jungen Frau, die zunächst verlacht wird, als sie von ihrem Traum erzählt, Astronautin zu werden, dann aber Zustimmung findet, als sie erklären kann, dass sie vor allem die Freiheit im Raum fasziniert und sie gerne frei sein möchte. Frei von den Erwartungen im Ort und frei von den Erwartungen ihr gegenüber als Frau. Das macht Sinn, auch für andere und öffnet Horizonte. Und so sind alle gemeinsam immer wieder überrascht über die verschiedenen Geschichten und Einstellungen, den Reichtum des Lebens und die Diversität der Träume und sie stellen fest, dass der Traum eines Kindes nicht weniger wahr ist, als der eines älteren Menschen. Der Traum eines Vertriebenen genauso wahr, wie der einer Solosängerin. Am Tag der Aufführung stehen ca. 60 Personen, der Naduri-Männer-Chor, der Kinderchor der Musikschule und zwischen den Kollektiven acht Solist*innen mit ihren Träumen auf der Bühne und teilen diese mit dem Publikum.
Die Aufführung spielt im ästhetisch kühlen Foyer der riesigen Iveria-Halle. Um dies auszugleichen, stellen 30 Kinder, die das Thema Traum in einem Workshop an der Kunstschule malend und zeichnen ergründen, einen 4x7 m grossen Vorhang her, der als Bühnenhintergrund das Geschehen fokussiert. Dass es möglich ist, ein so grosses Bühnenbild gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen, war für die Beteiligten fast unvorstellbar, das Gelingen eine grosse Freude.
Parallel zu den Proben entsteht eine Fotoserie von Träumenden, für alle, die mitmachen wollen, sich aber nicht auf die Bühne wagen. Eine Ausstellung von 10 Bildern säumt den Vorplatz der Iveria-Halle und stimmt die Zuschauenden auf die Aufführung ein. Auf diesem Vorplatz und auf der Treppe zur Halle performen die Kinder des Workshops von Meret Schlegel und Manel Salas und leiten das Publikum zur Aufführung in die Halle.
Das Festival ist klein, die lokale Organisationsstruktur wackelig, doch als hätte dieser Umstand der Stadt erst gezeigt, wie sehr sie das Festival möchte, nimmt sich nun eine Gruppe von drei georgischen Kulturschaffenden zukünftig der Festivalleitung an. Es sind dies Irine Jorjadze (Künstlerische Leitung), Tamara Janashia (Kaufmännische Leitung, Fundraising) und Lali Grigolava (lokale Organisation). artasfoundation freut sich schon auf die nächste Ausgabe 2020!
Ort und Jahr
Tskaltubo, 2019
Teilnehmende I Have A Dream
Marina Kvernadze
Mamuka Chkhetiani
Suliko Ioseliani
Irakli Maisashvili
Dachi Ioseliani
Nana Gureshidze
Nini Kirtadze
Giorgi Alibegashvili
Naduri Chor
Kinderchor der Musikschule Tskaltubo (Leitung Noshrevan Antia)
Fotoprojekt
19 Träumer*innen
Partnerorganisationen
Kunstschule Tskaltubo, Musikschule Tskaltubo, Giorgi Alibegashvili und sein Team von der Küche für Bedürftige, Tourismus Zentrum Tskaltubo
Künstlerische Leitung
Ron Rosenberg (Regie und Ausstattung)
Myriam Grigalashvili (Assistenz)
Barbara Ellenberger (Dramaturgie)
Nana Jibuti und Avto Jibuti (Dekoration)
Mamuka Chkhetiani (Chorleitung)
Dolmetscher*innen
Myriam Grigalashvili
Beka Beradze
Projektleitung für artasfoundation
Barbara Ellenberger (artasfoundation)
Direktion des Festivals
Lali Grigolava und Kristi Kutateladze (IDP Women’s Association of Tskaltubo)
Finanzieller Beitrag
Stiftung Corymbo
Weitere Geldgeber*innen
Tskaltubo Art Festival 2018
Das Tskaltubo Art Festival findet vom 10. bis 22. September 2018 statt und wird auch in diesem Jahr von artasfoundation nur noch begleitet. Es ist für die Festivaldirektorin, Lali Grigolava von der IDP Women’s Association of Tskaltubo, jedoch nicht einfach, das Festival weiterhin zu finanzieren, und artasfoundation übernimmt kurzfristig eine überbrückende Rolle. Zudem schafft artasfoundation Verbindungen zu Künstler*innen aus dem Ausland, die mit eigenen Ressourcen zum Festival anreisen und im Vorfeld Workshops geben: so der Schweizer Musiker Adrian Würsch und seine Kollegin Simone Felber aus dem Schweizer Studiengang für neue Volksmusik in Luzern, die mit einheimischen jungen Volksmusiker*innen proben und auftreten, oder der in Deutschland lebende, georgische Künstler Vato Sikharulidze, der einen Skulpturenworkshop anbietet. Ebenfalls aus einem Workshop entwickelt Irina Jorjadze mit Zura Tsopurashvili und Shio Demetrashvili (Tiflis) eine Ausstellung, welche die zurzeit in Georgien verbreitete Umwandlung ehemaliger Kulturzentren in Spielkasinos kritisiert.
Ort und Jahr
Tskaltubo, 2018
Direktion des Festivals
Lali Grigolava (IDP Women’s Association of Tskaltubo)
Finanzieller Beitrag
Ministry of Culture and Monument Protection of Georgia
Tskaltubo Art Festival 2017
Das Tskaltubo Art Festival feiert seine fünfte Ausgabe. Nach vier Jahren unter der künstlerischen Leitung von artasfoundation hat in diesem Jahr die bisherige Partnerorganisation, die IDP Women’s Association of Tskaltubo unter der Direktion von Lali Grigolava, die Verantwortung für das Festival übernommen. Das Team von artasfoundation mit der Projektleiterin Maja Leo nimmt eine beratende Rolle ein und unterstützt das Festival im Hinblick auf Fundraising und – begleitet von der Kuratorin Irine Jorjadze aus Tiflis – mit Empfehlungen für internationale Künstler*innen.
Das Festival versammelt jährlich sowohl regionale Künstler*innen als auch internationale Gäste und baut auf vor Ort bestehenden Aktivitäten in den Bereichen Tanz, Musik und visueller Kunst auf. Den Anknüpfungspunkt bilden einwöchige Workshops mit Künstler*innen aus Georgien, Deutschland und der Schweiz, deren Ergebnisse am 29. und 30. September 2017 als Teil des Festival-Programms öffentlich präsentiert werden.
Unter den eingeladenen Künstler*innen sind auch Albin Brun und Patricia Draeger aus der Schweiz, die in zwei Workshops mit dem Volksmusik-Ensemble der lokalen Musikschule sowie mit dem georgischen Männerchor Naduri für lebhaften Austausch zwischen zeitgenössischer Schweizer Volksmusik und georgischer Volksmusik sorgen. An den Festivaltagen kann sich das Publikum dann unter anderem vom Zusammenspiel eines Saxophons mit einem georgischen Männerchor überraschen lassen. Ergänzt werden die Präsentationen aus den verschiedenen Workshops durch eine Ausstellung von Drucken der georgischen Künstlerin Tamuna Chabashvili sowie durch Tanzaufführungen georgischer Ensembles.
Festivalprogramm 2017 (Englisch)
Festivalprogramm 2017 (Georgisch)
Ort und Jahr
Tskaltubo, 2017
Teilnehmende
Siehe Festivalprogramm
Projektleitung für artasfoundation
Maja Leo (artasfoundation)
Direktion des Festivals
Lali Grigolava (IDP Women’s Association of Tskaltubo)
Projektteam Tskaltubo
Mamuka Chkhetiani, Marika Goderidze, Avto Jibuti, Kristi Kutateladze, Lucas Kutateladze, Marina Kvernadze, Nano Managadze, Nini Tsakhaia
Finanzieller Beitrag
DEZA Kooperationsbüro für den Südkaukasus
Ministry of Culture and Monument Protection of Georgia
Tskaltubo Art Festival 2016
Auch bei der vierten Ausgabe des Festivals entsteht das Programm aus einer Reihe von Workshops. Im engen Austausch mit Anwohner*innen und lokalen Kunstinstitutionen entwickeln Künstler*innen aus der Schweiz und aus Georgien Arbeiten, die zwischen dem 16. und 18. September 2016 gezeigt werden. Dabei verweben sich das Produzieren und das Produzierte zu einer Art andauernden Performance. An den drei öffentlichen Festivaltagen ist das Publikum eingeladen, an den vielfältigen Prozessen teilzuhaben.
Zu den Workshops gehören u.a. ein zeitgenössischer Tanz-Workshop mit jungen Tänzer*innen der lokalen Volkstanzensembles, auch in diesem Jahr geleitet von der Tänzerin und Choreographin Meret Schlegel und ihrem Kollegen Kilian Haselbeck, ein Volksmusik-Workshop, in dem junge georgische Volksmusiker*innen mit Musikern der Nidwaldner Huismusik zusammen spielen, ein Töpferei-Workshop und auch diesmal ein Jugendklub.
2016 widmet sich ein Teil des Festivalprogramms erstmals einem thematischen Schwerpunkt: Es lädt dazu ein, einen fragenden Blick auf das Archivarische zu werfen. Tskaltubo hat eine reiche Geschichte als Kurort, aber auch als politischer Ort, an dem sich die Frage nach dem Umgang mit Flucht dringend stellt. Was kann der Blick in die Archive für die Zukunft freisetzen? Welcher (Um-)Ordnung der Dinge bedarf es, um neue Perspektiven zu ersinnen? In Ausstellungsbeiträgen an mehreren Standorten lädt das Archivprojekt dazu ein, den eigenen Blick auf die Vergangenheit zu befragen, vielfältige Lesarten der Gegenwart anzuregen und im Hinblick auf mögliche Perspektiven fruchtbare Unordnung zu stiften.
Festivalprogramm 2016 (Englisch)
Festivalprogramm 2016 (Georgisch)
Ort und Jahr
Tskaltubo, 2016
Teilnehmende
Siehe Festivalprogramm
Künstlerische Leitung und Projektleitung
Maja Leo (artasfoundation), unterstützt von Irine Jorjadze
Lokale Projektleitung
Lali Grigolava (IDP Women’s Association of Tskaltubo)
Projektteam Tskaltubo
Mamuka Chkhetiani, Marika Goderidze, Avto Jibuti, Khatia Jishkariani, Shorena Ketsbaia, Kristi Kutateladze, Marina Kvernadze, Nano Managadze, Maia Nioradze, Marta Todua, Nini Tsakhaia
Partnerorganisationen
IDP Women’s Association of Tskaltubo
Culture and Management Lab (Tamara Janashia)
Finanzieller Beitrag
DEZA Kooperationsbüro für den Südkaukasus
Ministry of Culture and Monument Protection of Georgia
Stanley Thomas Johnson Stiftung
Pro Helvetia
Tskaltubo Art Festival 2015
Bereits zum dritten Mal organisiert artasfoundation gemeinsam mit der IDP Women’s Association of Tskaltubo vom 25. bis 27. September 2015 das Tskaltubo Art Festival.
Bei den vorbereitenden einwöchigen Workshops sind Jugendliche aus Tskaltubo dieses Jahr zum Siebdrucken und zum klassischen Musizieren eingeladen sowie zu einem Skulpturenworkshop und zu einem Kurs für Contemporary Dance. Die meisten Workshops werden von georgischen und ausländischen Künstler*innen gemeinsam geleitet. In einem Do-it-yourself-Fahrrad-Workshop und im Jugendtreff Future Lab, beide initiiert vom deutsch-schweizerischen Künstler*innenkollektiv Neue Dringlichkeit, versammeln sich täglich Buben und Mädchen, kochen Tee, hängen herum oder drehen kurze Videos über ihre Wünsche und Visionen für den Ort.
Das Festival selbst wird, wie schon in den Vorjahren, mit Gesang des einheimischen Naduri Männerchors und georgischem Tanz eröffnet. Eine Lesung der georgischen Schriftstellerin Tamta Melashvili findet insbesondere unter jungen Frauen aufmerksame Zuhörerinnen. Ein interessiertes Publikum findet auch das Open-Air-Programm mit einem Tanzauftritt von Meret Schlegel und Kilian Haselbeck aus der Schweiz sowie einem Auftritt des Mädchenchores Tutarchela und einem Konzert der ukrainischen Band Kana.
Festivalprogramm 2015 (Englisch)
Festivalprogramm 2015 (Georgisch)
Video
Ort und Jahr
Tskaltubo, 2015
Teilnehmende
Siehe Festivalprogramm
Künstlerische Leitung und Projektleitung
Team von artasfoundation
Lokale Koordination
Lali Grigolava und Nino Kvaratskhelia (IDP Women’s Association of Tskaltubo)
Partnerorganisation
IDP Women’s Association of Tskaltubo
Finanzieller Beitrag
DEZA Kooperationsbüro für den Südkaukasus
Stanley Thomas Johnson Stiftung
Pro Helvetia
C. Hipp
Tskaltubo Art Festival 2014
Nach den guten Erfahrungen im Vorjahr führen artasfoundation und die IDP Women’s Association of Tskaltubo vom 5. bis 7. September 2014 das zweite Tskaltubo Art Festival durch.
Wie im Jahr 2013 bleibt es das Ziel, den im Ort einquartierten Flüchtlinge / IDPs eine Bühne für ihre künstlerischen Fähigkeiten zu geben und sie in die Entwicklung von Tskaltubo stärker einzubinden. Zum Teil geschieht dies in mehreren vorbereitenden Workshops, an denen Jugendliche unterschiedlicher Herkunft teilnehmen, zum Beispiel einem Kunstworkshop, einem Workshop für klassische Musik mit dem georgischen Musiker George Kobulashvili oder einem Tanzworkshop mit der Schweizer Choreografin Salome Schneebeli. Das Künstler*innenkollektiv Neue Dringlichkeit betreibt über mehrere Wochen einen Jugendtreff, in dem die Teilnehmer*innen Fotos ihrer Wohnumgebung herstellen und über die Entwicklung von Tskaltubo diskutieren. Auch für den Austausch über ihren Umgang mit Geschlechterrollen finden Buben und Mädchen hier Raum.
Beim Festival selbst werden zusätzlich zu den Ergebnissen aus den Workshops auch Arbeiten der einheimischen Künstlerin Elene Chantladze und ortsspezifische Arbeiten bildender Künstler*innen aus Tiflis und der Schweiz gezeigt. Neben einem Konzert der georgischen Sängerin Manana Menabde bildet der gemeinsame Auftritt der Schweizer Naturjodlergruppe Jodlerklub Wattwil mit dem georgischen Männerchor Naduri einen Höhepunkt des Festivals.
Festivalprogramm 2014 (Englisch)
Festivalprogramm 2014 (Georgisch)
Ort und Jahr
Tskaltubo, 2014
Teilnehmende
Siehe Festivalprogramm
Künstlerische Leitung und Projektleitung
Team von artasfoundation
Lokale Koordination
Lali Grigolava und Nino Kvaratskhelia (IDP Women’s Association of Tskaltubo)
Partnerorganisation
IDP Women’s Association of Tskaltubo
Finanzieller Beitrag
DEZA Kooperationsbüro für den Südkaukasus
Stanley Thomas Johnson Stiftung
Pro Helvetia
C. Hipp
Tskaltubo Art Festival 2013
Unter dem Motto Resort to Art wird in Tskaltubo ein jährliches Kunstfestival gegründet. Im Rahmen des Tskaltubo Art Festivals 2013 tauschen sich lokale Kunstschaffende mit nationalen und internationalen Künstler*innen aus. Das Projekt knüpft an die vor Ort bestehenden Aktivitäten im Bereich von Tanz, Musik und bildender Kunst an und initiiert kollaborative Workshops, die im Oktober in ein viertägiges öffentliches Festivalprogramm münden. So gibt es eine Woche vor dem Festival zum Beispiel einen Foto-Workshop unter der Leitung von Linda Pfenninger und Christian Fürholz, einen Workshop für klassische Musik unter der Leitung von George Kobulashvili sowie unter der Leitung der Schweizer Künstlerinnen Franziska Koch und Eva Zulauf einen Workshop für die Herstellung von Musikinstrumenten aus Abfallholz, Küchengeschirr oder gefundenem Baumaterial.
Im Rahmen des Festivals vom 24. bis 26. Oktober, das vom Schweizer Botschafter Günther Bächler eröffnet wird, finden bei freiem Eintritt schliesslich 28 verschiedene Veranstaltungen statt, die jeweils zwischen 100 und 300 vorwiegend lokale Zuschauende anlocken. Neben Filmvorführungen, einer Literaturlesung, Kunstausstellungen und Tanzaufführungen lokaler Ensembles gibt es unterschiedlichste Konzerte: ein klassisches Konzert, eines mit von den Jugendlichen gebauten Instrumenten, eines des georgisch-internationalen Frauenchors Tutarchela und eines der Schweizer Frauenband Les Reines Prochaines, die das Publikum mit ihrer ungewohnten Performance mitreissen kann.
Festivalprogramm 2013 (Englisch)
Festivalprogramm 2013 (Georgisch)
Videobericht Mega TV
Video Sus Zwick
Ort und Jahr
Tskaltubo, 2013
Teilnehmende
Siehe Festivalprogramm
Künstlerische Leitung und Projektleitung
Team von artasfoundation
Lokale Koordination
Lali Grigolava und Nino Kvaratskhelia (IDP Women’s Association of Tskaltubo)
Partnerorganisationen
IDP Women’s Association of Tskaltubo
Community Development Center – Progress
Finanzieller Beitrag
DEZA Kooperationsbüro für den Südkaukasus
Pro Helvetia
C. Hipp
¹artasfoundation betont, dass die Nutzung von Bezeichnungen und Namen, besonders im Hinblick auf die Konfliktregionen, nicht als Anerkennung oder Nichtanerkennung durch die Stiftung ausgelegt werden sollen. Sie haben in diesem Zusammenhang keinerlei politische Konnotationen.