CAS Arts and International Cooperation
Wie kann Kunst in Krisenregionen zu sozialem Wandel beitragen? Welches Fachwissen brauchen Organisierende und Kunstschaffende für künstlerische Kollaborationen in fragilen Kontexten? Ausgehend von diesen Fragen erarbeitete artasfoundation ein Curriculum für den Nachdiplom-Studiengang (CAS) Arts and International Cooperation an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). In diesem Studiengang, der von artasfoundation auch geleitet wird, unterrichten erfahrene internationale Praktiker*innen aus der Kunst und aus dem Projektmanagement sowie Forschende aus der Schweiz und dem Ausland.
Im Zentrum des Studiengangs stehen Praxis und Theorie aus den Bereichen der zeitgenössischen Kunst, der internationalen Zusammenarbeit, der humanitären Arbeit und aus dem Peacebuilding. Präsentationen und Übungen, sowie eine Studienreise zur Auseinandersetzung mit in Konfliktregionen durchgeführten Kunstprojekten, stehen auf dem Programm.
Der Studiengang ist berufsbegleitend und besteht aus vier Modulen. Er richtet sich an Menschen, die in der internationalen Zusammenarbeit tätig sind und ihre Expertise im Gestalten und Organisieren von Kunstprojekten erweitern möchten und an erfahrene Kunstschaffende und Kurator*innen, die ihr Wissen in der internationalen Zusammenarbeit vertiefen wollen. Er richtet sich ausserdem an Menschen, die in fragilen Kontexten tätig sind und internationale Partner*innen in ihre Projekte einbinden möchten.
Ein neuer Kurslehrgang beginnt 2023.
CAS Arts and International Cooperation 2021
Für den dritten Jahrgang des berufsbegleitenden Weiterbildungskurses mit neu überarbeitetem Curriculum konnte mit der syrischen Kulturmanagerin Rana Yazaji neben Dagmar Reichert eine neue Co-Direktorin gewonnen werden. Für das Thema Arts and International Cooperation: Collaborating in Fragile Contexts and in Processes of Peacebuilding setzt der Kurs seine Schwerpunkte einerseits auf die Zusammenarbeit zwischen Menschen aus dem Globalen Norden und dem Süden, andererseits auf das Verhältnis zwischen den Bedürfnissen von Kunstschaffenden und den Verfahrensweisen von Organisationen, die derartige Kunstprojekte mandatieren.
Diesmal nehmen an der Ausbildung 16 Studierende aus zehn verschiedenen Ländern teil, einige von ihnen selbst Kunstschaffende, andere Kurator*innen oder Kulturmanager*innen. Ein grosser Teil des Lernprozesses im Kurs entsteht in der Auseinandersetzung zwischen ihren unterschiedlichen Perspektiven, kulturellen Hintergründen und Erfahrungen.
Angesichts der Corona-Pandemie und der herrschenden Reisebeschränkungen stellt die vielfältige Herkunft der Teilnehmer*innen aber auch eine organisatorische Herausforderung dar. Zwei Module des Kurses werden hybrid, das heisst vor Ort und übertragen im Internet unterrichtet. Auch die Studienreise muss verschoben werden, doch findet sie schliesslich im Februar 2022 in Beirut statt. Eindrücklich erleben wir dort, wie Kulturschaffende und NGOs in der schwierigen Lage des Landes ihre Arbeit fortzusetzen versuchen. In ihren abschliessenden Diplomarbeiten verbinden die Studierenden das im Kurs Erfahrene mit dem eigenen Arbeitshintergrund. Mit einer kurzen Präsentation der Arbeiten und Diplomübergabe endet der Kurs im Juni 2022.
Ort und Jahr
Zürich, 2021–2022
Teilnehmende
Louise Bozelek (Basel)
Asida Budba (Moskau)
Alechandro Duque (Medellín, Kolumbien)
Julien Fehlmann (Porrentruy)
Joelle Gehrig (Herrenschwanden)
Gregory Jean (Port-au-Prince, Haiti)
Lorenz Hegi (Lenzburg)
Nadja Köffler (München)
Elisabeth Kraus (Leipzig)
Myriel Meissner (Luzern/Mostar)
Yaroslav Minkin (Ivano-Frankivsk, Ukraine)
Zain Saleh (Berlin)
Stefanie Schüpbach (Bern)
Ximena Sedano (Bern)
Shery Sidhom (Kairo)
Joya Sfeir (Libanon)
Dozierende
Erik Altdorfer, Theater (Zürich)
Mudar Alhaggi, Theater (Berlin)
Dan Boyden, The Change Collective, Theater (London)
Nicola Dahrendorf, Human Rights (London)
Kilian Haselbeck, Tanz (Zürich)
Meret Schlegel, Tanz (Zürich)
Angela Stoecklin, Tanz (Zürich)
Studiengangsleitung
Dagmar Reichert (artasfoundation, ZHdK)
Rana Yazaji (Forscherin, Kulturmanagerin)
Vertreterinnen des ZKF
Sandra Frimmel (artasfoundation)
Bettina Ganz (Zürcher Hochschule der Künste)
Partnerorganisation
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Zentrum Weiterbildung
CAS Arts and International Cooperation 2019
Nach dem Kursbeginn im Januar 2019 in Zürich mit einer internationalen Teilnehmer*innengruppe, ist im Mai der Libanon das Ziel der einwöchigen Studienreise des CAS-Kurses. Dabei werden in Beirut, Tripoli und in der Bekkaa Ebene zahlreiche Organisationen besucht, die mit Kunst mit und für Menschen in Flüchtlingslagern arbeiten oder in spannungsvollen Stadtquartieren Brücken zwischen religiösen oder politischen Gruppierungen bauen. Die Konsequenzen des andauernden Krieges im benachbarten Syrien sind dabei ein präsentes Thema. Beim dritten Modul im September sind die Teilnehmer*innen zu einer lebendigen und vielfältigen Gruppe zusammengewachsen und die Diskussionen um Kunst und Friedensförderung werden dank der neuen, gemeinsamen Referenzpunkte auf hohem Niveau weitergeführt. Die mentorierten individuellen Abschlussarbeiten werden im Februar 2020 präsentiert. Wir gratulieren den sechzehn erfolgreichen Absolvent*innen!
Ort und Jahr
Zürich, Libanon, 2019–2020
Teilnehmende
Doaa Abdin (Kairo)
Theresa Ackermann (Zürich)
Nasta Agrba (Suchum/i)
Regina Ammann-Wieland (Bern)
Bates Assilbekova (Nyon)
Nazaket Azimli (Baku)
Michal Berger Poladian (Aarau)
Sarah Lena Disch (Zürich)
Beate Engel (Bern)
Mihai Fusu (Chisinau)
Gabriel Hauser (Bern)
Sinje Homann (Zürich)
Tara Lasrado (Zürich)
Sarah Phillips (Harrisonburg)
Gianpiero Rastelli (Genf)
Anna Stäubli (Bern)
Franziska Welti (Winterthur)
Dozierende
Marcel Bleuler, artasfoundation (Zürich)
Maja Leo, artasfoundation (Zürich)
Dagmar Reichert, artasfoundation/ZHdK (Zürich)
Günther Bächler, EDA (Bern)
Rudolf Batliner, NADEL (Zürich/Vaduz)
Tobias Eisenring, FIBL (Frick/Basel)
Iris und Haimo Ganz, Bildende Kunst (Basel)
Regula Gattiker, Helvetas (Zürich)
Carole Guertler, Drosos Stiftung (Zürich)
Hanane Hajj Ali, Theater (Beirut)
Manel Salas Palau, Tanz (Barcelona)
Celine Yvon, Consultant (Genf)
Géraldine Zeuner, DEZA (Bern)
Studiengangsleitung
Marcel Bleuler (ZHdK)Dagmar Reichert (artasfoundation, ZHdK)
Partnerorganisation
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Zentrum Weiterbildung
CAS Arts and International Cooperation 2017
Der erste Jahrgang beginnt im Januar 2017 mit einem dreitägigen Modul in Zürich und führt im April in einer Studienreise nach Georgien und die von Georgien in einem Sezessionskrieg abgetrennte Region Abchasien¹. 17 Studierende nehmen am Weiterbildungskurs teil und 15 von ihnen schliessen nach Abgabe einer eigenständigen Diplomarbeit im Februar 2018 mit einem Zertifikat erfolgreich ab.
Ort und Jahr
Zürich, Georgien/Abchasien, 2017–2018
Teilnehmende
Simone Büsch-Küng (Bern)
Avital Cohen (Muri)
Emilie Florenkowsky (Berlin)
Vera Gujer (Winterthur)
Hlaing Hnin Ei (Rangoon)
Olivia Jaques (Linz/Zürich)
Philip Matesic (Illinois/Zürich)
Mariana Matveichuk (Kiev)
Shoghakat Mlke-Galstyan (Jerewan)
Efa Mühlethaler (Bern)
Abdullah Qureshi (Lahore)
Andrea Saemann (Basel)
Iva Sanjek (Zürich)
Marcel Schwald (Basel)
Caroline von Schulthess (Rifferswil)
Illia Yakovenko (Kiev)
Mara Züst (Zürich)
Dozierende
Rudolf Batliner, NADEL (Zürich/Vaduz)
Marcel Bleuler, artasfoundation (Zürich)
Asida Butba, SKLAD (Suchum/i)
Tobias Eisenring, FIBL (Frick/Basel)
Rebekka Fässler, Stiftung Corymbo (Zürich)
Regula Gattiker, Helvetas (Zürich)
Tamara Janashia, Culture Management Lab (Tiflis)
Dani Kouyate, Griot (Uppsala/Ouagadougou)
Michelle LeBaron, University of British Columbia (Vancouver)
Maja Leo, artasfoundation (Zürich)
Lali Pertenava, Kuratorin (Tiflis)
Dagmar Reichert, artasfoundation/ZHdK (Zürich)
Wato Tsereteli, Center for Contemporary Art (Tiflis)
Celine Yvone, Consultant (Genf)
Géraldine Zeuner, DEZA (Bern)
Studiengangleitung
Marcel Bleuler (artasfoundation)
Dagmar Reichert (artasfoundation, ZHdK)
Partnerorganisation
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Zentrum Weiterbildung
Finanzieller Beitrag
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)
¹artasfoundation betont, dass die Nutzung von Bezeichnungen und Namen, besonders im Hinblick auf die Konfliktregionen, nicht als Anerkennung oder Nichtanerkennung durch die Stiftung ausgelegt werden sollen. Sie haben in diesem Zusammenhang keinerlei politische Konnotationen.