Kunst im Wiederaufbau
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Art Cham

1 art cham

Foto: Olivia Jaques

2 art cham olivia jaques

Foto: Olivia Jaques

3 art cham olivia jaques

Foto: Olivia Jaques

4 art cham olivia jaques

Foto: Olivia Jaques

5 art cham Koch

Foto: Franziska Koch

6 art cham Seylan Elbas

Foto: Seylan Elbas

7 art cham olivia jaques

Foto: Olivia Jaques

8 art cham Augustina Salomon

Foto: Augustina Salomon

10 art cham olivia jaques

Foto: Olivia Jaques

11 art cham olivia jaques

Foto: Olivia Jaques

12 art cham olivia jaques

Foto: Olivia Jaques

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Foto: Olivia Jaques

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Foto: Olivia Jaques

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Foto: Olivia Jaques

Das Kunstprojekt Art Cham findet in einem armenischen Dorf an der Grenze zu Aserbaidschan statt. Während zwei Wochen im Spätsommer 2018 reisen 12 Schweizer Kunststudierende mit artasfoundation nach Armenien. Dort fahren sie zusammen mit einer Gruppe junger Künstler*innen aus Jerewan nach Tschambarak, einer Kleinstadt mit ca. 5800 Einwohner*innen in der Provinz Gegharkunik. Tschambarak erfuhr seit Anfang der 1990er Jahre im Zusammenhang mit dem Krieg um Karabach grosse Bevölkerungsveränderungen. Angehörige der christlichen Glaubensgemeinschaft der Molokanen wurden ausgesiedelt. In der Folge kam etwa die Hälfte der aktuell ansässigen Familien neu in die Stadt – teilweise mit eigenen kulturellen Traditionen. Heute verdingt sich ein Grossteil der männlichen Bevölkerung als Arbeitskraft in Russland, sodass der Alltag des Dorfes hauptsächlich von den Frauen aufrechterhalten wird. Tschambarak ist im andauernden Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan zwar nicht von direkten Kampfhandlungen betroffen, leidet jedoch, wie die gesamte Grenzregion, an Abwanderung, Strukturschwäche und Stagnation.

Die 28 Teilnehmenden wohnen verteilt auf 12 Gastfamilien und nutzen eine Kinder-Kunstschule, die in den Sommerferien leersteht, als temporären Arbeitsraum. Die Künstler*innen arbeiten in unterschiedlichen Konstellationen, erforschen verschiedene lokale Praxen (von dem Wissen über Kräuter bis zur Tradition der Stickerei) und lernen dabei die Stadt und ihre Bewohner*innen kennen. Neugierige Kinder werden zu spielerischen Kunstworkshops eingeladen, der kommunale Schafhirte wird begleitet, ein ephemeres Denkmal wird zu Ehren der neuen Boxmeisterin von Armenien (ein Mädchen aus Tschambarak) kreiert, ein gemeinsames Wandgemälde wird geschaffen, eine Abschlussausstellung mit Zeichnungen, Videos und performativem Stadtrundgang organisiert und anderes mehr. Einen weiteren Höhepunkt markiert das Konzert von Jerewans Newcomer-all-female-Band Tiezerk. Die künstlerischen Projekte in Tschambarak folgen zumeist experimentellen, kollaborativen und prozessbasierten Ansätzen, wobei die Rolle fremder Kunstschaffender an diesem Ort kontinuierlich reflektiert wird.

Ort und Jahr
Tschambarak, 2018

Teilnehmende
Maggie Araratyan, Davit Aydiyan, Sonja Berta, Seylan Elbas, Barbara Ellenberger, Anna Gevorgyan, Margarita Ghazaryan, Emma Lou Hermann, Olivia Jaques, Franziska Koch, Hrachuhi Loretsyan, Jenya Matevosyan, Sean Meaders, Shoghakat Mlke-Galstyan, Mariam Mughdusyan, Andrea Raemi, Dagmar Reichert, Augustina Salomon, Katerina Sedy, Milos Stolic, Maelle Torné, Anush Titanyan, Sofia Tsypkina, Cecily Ann Walti, Lucien Wampfler

Dozierende
Olivia Jaques (ZHdK, artasfoundation)
Franziska Koch (ZHdK)
Shoghakat Mlke-Galstyan (Jerewan)
Dagmar Reichert (ZHdK, artasfoundation)

Projektleitung
Olivia Jaques (artasfoundation)
Shoghakat Mlke-Galstyan (Jerewan)

Partnerorganisationen
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)
Yerevan State Institute of Theatre and Cinematography (Armenia)
Chambarak Art School

Finanzieller Beitrag
Thomas Abegg Stiftung für Geist und Kultur